„Gold ist ein Zeichen der Schönheit“

Erstellt von Christine Haiden | | Geschichten & Personen

Die Goldhaubenfrauen und das Turmkreuz

Martina Pühringer hat mit den „Goldhaubenfrauen“ Oberösterreichs die Neuvergoldung des Turmkreuzes des Mariendoms finanziert. Eine Ehrensache für die traditionsreiche Frauenverbindung.

Als die „Bausteine“ für die Sanierung des Mariendoms zu vergeben waren, musste Martina Pühringer nicht lange überlegen: „Wir nehmen das Turmkreuz!“ teilte sie dem Vorsitzenden des Fördervereins umgehend mit. 45.000 Euro sammelten die OÖ. Goldhauben- und Kopftuchfrauen in ihren Gemeinden ein. Für das Gold des Turmkreuzes wurden viele Gugelhupfe und Mehlspeisen gebacken, viele Abende investiert und Verkaufsstände bedient. „Unter den Bedingungen der Pandemie war das eine Herausforderung“, erinnert sich Martina Pühringer. Es hätte viel weniger Veranstaltungen gegeben und somit auch nur eingeschränkte Möglichkeiten Spenden zu sammeln. Aber am Ende ist das Werk gelungen. Das Turmkreuz erstrahlt in neuem Glanz.

Wallfahrten in den Dom

Die OÖ. Goldhauben- Kopftuch- und Hutfrauen blicken auf eine noch längere Geschichte zurück als der Linzer Dom. Seit 200 Jahren gibt es diese traditionsreiche Bürgerinnenvereinigung. An die 18.000 Frauen gehören ihr heute an, dazu 2.000 „Häubchenmädchen“. Dreimal sind die Frauen mit ihren prachtvollen Trachten und Kopfbedeckungen in den vergangenen Jahrzehnten wallfahrend in den Mariendom gezogen. „Wir haben eine besondere Beziehung zu unserem Dom. Noch dazu, weil er einer Frau geweiht ist“, sagt Martina Pühringer. Sie ist seit dem Jahr 2000 Obfrau. Im Dom wird auch eine Reliquie des seligen Franz Jägerstätter verwahrt. Pühringers Schwester, Erna Putz, war besonders für die Seligsprechung des Innviertlers engagiert.

Ein Fenster für die Goldhauben-Frauen

„Gold ist ein Zeichen der Schönheit. Gold widerspiegelt unsere Freude, sozial-karitativ tätig zu sein“, sagt Martina Pühringer. Die Goldhauben-Frauen sind im Linzer Mariendom auch in einem Glasfenster verewigt. Martina Pühringer kann sich vorstellen, dass sich „ihre“ Frauen an dessen Restaurierung ebenfalls beteiligen. „Vielleicht wünsche ich mir das zu meinem Abschied von meiner Aufgabe im Verein.“ Das Turmkreuz steckt übrigens in einer goldenen Kugel, deren Restaurierung von der Katholischen Frauenbewegung finanziert wurde. In der Kugel ist eine Kapsel eingeschlossen, die eine Schriftrolle enthält. Dort sind Informationen über die Renovierung notiert. Was genau dort steht, werden allerdings erst kommende Generationen wissen. Bis dahin bleibt sie ungeöffnet. Dem Glanz des Kreuzes tut das keinen Abbruch.

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Martina Pühringer, Obfrau der OÖ Goldhauben-, Kopftuch- und Hutfrauen, leistete mit ihrer Organisation einen großen Beitrag zur Restaurierung des Turmkreuzes des Linzer Mariendoms.
Foto: Hannes Schmiedleitner
Martina Pühringer bei Landeshauptmann Thomas Stelzer

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