Die wunderschöne Aufgabe, eine Kathedrale zu bespielen

Erstellt von Christine Haiden | | Geschichten & Personen

Die Freude über den neuen Domkapellmeister ist groß!

Der neue Domkapellmeister Andreas Peterl hört selbst gerne Verschiedenstes von Alter Musik bis Pop und Jazz.
Foto: Christine Haiden

Andreas Peterl hat im September das Amt des Domkapellmeisters im Linzer Mariendom übernommen. Der gebürtige Vorarlberger geht mit „Ehrfurcht und Freude“ an seine neue Aufgabe.

Mit der „Spatzenmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart will Andreas Peterl zu Allerheiligen mit seinem Domchor ganz klassisch beginnen. So habe man genügend Zeit, einander in den Proben kennenzulernen, weil viele im Chor diese Messe schon gut kennen. Der Domchor ist für den neuen Kapellmeister das Herzstück der Kirchenmusik. Gleichzeitig ist die Übergabe eines Chores von einem Leiter zum nächsten auch eine besondere Situation. Peterl schätzt alle, die in ihrer Freizeit, an Sonn- und Feiertagen singend im Einsatz sind. Das Musizieren im Gottesdienst hat für ihn besondere Qualitäten: „Im Gegensatz zu Konzerten, stehen die Musizierenden dabei nicht im Mittelpunkt, sondern im Dienst der Liturgie.“

Kunst und Diakonie

Den Auftrag der Kirchenmusik sieht Andreas Peterl zweifach: „Der erste ist, wie es in der Bibel immer wieder gesagt wird, den Herrn zu loben und ihm zu singen, der zweite ist diakonisch, indem man Menschen ermöglicht sich künstlerisch zu entfalten.“ Das beginnt für den studierten Kirchenmusiker mit der Möglichkeit der Gottesdienstbesucher, mitzusingen, und geht bis zu professionellen Musikerinnen und Musikern, die große musikalische Werke umsetzen. „Musik soll nicht der Zuckerguß oder der Wohlfühlteppich im Gottesdienst sein, sondern integraler Teil des heiligen Spieles.“ In seinem Domchor soll Platz für alle sein, die engagiert und gerne zum Lobe Gottes singen, „wir fragen nicht nach dem Taufschein.“

Die Vielfalt in der Breite und in der Tiefe

Andreas Peterl ist als Ministrant zum Orgelspiel und über dieses parallel zu einem Geschichtestudium zur intensiven Beschäftigung mit Kirchenmusik gekommen. Ein Schwerpunkt seiner neuen Tätigkeit wird auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein. Die Kirchenmusik selbst sieht er als „genreübergreifend“ und nennt als Beispiel, dass man Psalmen sowohl von Mozart vertont als auch in Form eines Popsongs musizieren könne. Bis ins 19. Jahrhundert sei die geistliche Musik immer Teil der jeweiligen Avantgarde gewesen. „Heute“, meint Peterl, „sollten wir wieder mehr zeitgenössische Musik machen“. Passende und für Laienchöre praktikable Stücke gebe es. Man darf gespannt sein, welche Töne den Linzer Mariendom in den nächsten Jahren füllen werden.

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