„Bilder vom Sterben und zur Auferstehung“ – so der Titel einer Bilderserie, die der Künstler, frühere Regisseur und Professor am Brucknerkonservatorium Felix Dieckmann vor einigen Jahren unter anderem im Mariendom präsentierte. Wie es dazu gekommen ist, hat er uns in einem Gespräch in seinem Wohnatelier in Linz erzählt.
Felix Dieckmann wurde in Lüdenscheid in Deutschland geboren und studierte dort Geschichte und Germanistik. Aus beruflichen Gründen verschlug es den heute 77-Jährige vor rund 40 Jahren nach Linz. „Am Landestheater in Linz wurde mir meine erste eigene Inszenierung angeboten, zuvor war ich Regieassistent in Aachen und Dortmund.“ Damals ist Linz seine zweite Heimat geworden. „Ich war zwar danach noch einmal für drei bis vier Jahre in Deutschland, hatte aber richtig Heimweh nach Linz“, so der Künstler. Was ihm an Linz so gefällt? „Diese Stadt vereint für mich kulturelles Leben und eine gewisse Attraktivität, wenn ich zum Beispiel an die Landstraße denke. Es ist aber auch eine Stadt, in der gearbeitet wird. Und: Linz liegt am Wasser, auch das mag ich sehr.“
Berührende Bilder
Die „Bilder vom Sterben und zur Auferstehung“ entstanden innerhalb eines Zeitraumes von rund sechs Monaten, als Felix Dieckmanns Mutter vor Jahren schwer krank wurde und er viele Stunden wachend an ihrem Krankenbett verbrachte. „Damals begann ich, sie zu zeichnen, einfach auch, weil es nichts anderes zu tun gab. Und jedes Mal, wenn meine Mutter aufwachte und mich zeichnen sah, lächelte sie.“ Zwei Jahre nach dem Tod seiner Mutter fertigte der Künstler aus diesen Bildern eine Holzschnittserie und stellte diese erstmals am Linzer Landesmuseum, später auch in einer Kirche in New York aus. „Meine Mutter hatte mir vor vielen Jahren eine Reise in die USA geschenkt. Nach ihrem Tod wollte ich ein Stück davon zurückgeben und dachte: So, Mutter, und diese Reise zahle nun ich“. Für die Technik des Holzschnittes hat sich Felix Dieckmann entschieden, „weil ich das Material Holz so mag. Es erscheint so hart, so abweisend. Dann wieder weich und verständnisvoll, wie Menschen sein sollten.“
Von New York in den Mariendom
Nach New York wurden die rund 20 Bilder unter anderem in Dieckmanns Geburtsstadt Lüdenscheid, in der Evangelischen Kirche in Linz, in der Galerie des Landesmuseums und auch in der Karmeliterkirche gezeigt. „Meine Idee war, die Bilder immer nur kurz an einem Ort zu zeigen, aber insgesamt auf die übliche Dauer einer Ausstellung zu kommen.“ Der Dom war damals für Felix Dieckmann „seine Pfarrkirche, dort gehörte ich dazu.“ Die Ausstellung im Mariendom gestaltete der Künstler gemeinsam mit einer Kollegin, die Skulpturen fertigte. An jeder Station des Kreuzweges wurde ein Holzschnitt präsentiert und daneben eine Skulptur. Davor stand jeweils ein Sessel, der die Besucherinnen und Besucher einladen sollte, Platz zu nehmen, „als ob man einen Kranken besuchen würde.“
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