Dem Himmel so nah!

Erstellt von Lisa Diesenberger | | Geschichten & Personen

Die Führung über die Himmelsstiege im Mariendom

Foto: afp Werbeagentur

Redakteurin Lisa Diesenberger, großer Fan des Linzer Mariendoms, berichtet, wie sie diese einzigartige Führung erlebt hat:

Während ich am Domplatz warte, schaue ich auf den Mariendom, der mit seiner imposanten Größe ein Gefühl von Macht und gleichzeitig etwas Beruhigendes und Einladendes ausstrahlt. Trotz einiger Wolken am Himmel freue ich mich auf die Besteigung des Turms und auf das versprochene Panorama am obersten Steinbalkon. Es dauert nicht lange, bis mich Teresa Engleder, mein heutiger Guide, entdeckt. Normalerweise wird die Führung erst ab einer Mindestteilnehmeranzahl von vier Personen angeboten, doch für einen Beitrag am Pro Mariendom Blog wird heute glatt eine Ausnahme gemacht.

Eine der ersten Fragen von Engleder an mich ist, ob ich Höhenangst habe. Bei der Himmelsstiegen-Führung erklimmt man nämlich den Turm des Doms und befindet sich dann am höchsten Punkt in rund 112 Meter Höhe. 633 Stufen! Da muss ich erstmals schlucken und stelle mich auf einen Muskelkater am nächsten Tag ein. Auch Platzangst ist bei der Himmelsstiege nicht gefragt, da die ersten Meter durch eine schmale Wendeltreppe führen.

Die ersten Meter

Die Himmelsstiegen-Tour beinhaltet weit mehr als das bloße Besteigen der Stahlstiege im Turminneren und ist für alle schwindelfreien Geschichtsliebhaberinnen und -liebhaber äußerst empfehlenswert. Den ersten Halt machen wir im Eingangsbereich des Doms, wo ich gleich einige interessante Geschichten über den Dombau erfahre. Teresa Engleder erklärt mir, worauf es bei einer guten Führung ankommt: „Mir geht es nicht darum, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Zahlen und Daten zu langweilen. Der Dom mitsamt seiner Entstehung ist reich an Geschichten, die einem lange in Erinnerung bleiben. Jahreszahlen und Ähnliches vergessen die meisten sofort und können außerdem selbst gegoogelt werden.“

Beim Hinaufsteigen einer schmalen Wendeltreppe lausche ich fasziniert den Erzählungen der Domführerin und stelle erstaunt fest, dass sie im Vergleich zu mir kaum schnaufen muss. Das liegt vermutlich daran, dass sie die Himmelsstiege seit ihrer Eröffnung 2019 nicht das erste Mal erklimmt.

Die erste Verschnaufpause

Den ersten Halt machen wir in der Rudigierhalle, wo ich die farbenfrohe Turmrosette bestaune. Weiter geht die Reise hinauf zur Glockenstube. Über 17 Tonnen Geläut hängen eindrucksvoll am alten Eisenglockenstuhl, der damals – dem neuesten Stand der Technik entsprechend – in den Dommauern verankert wurde. Heute würde dieser, wie Engleder betont, aus Holz gefertigt und freistehend erbaut werden, um dem Gebäude durch die Schwingungen weniger zu schaden.

Die Turmbesteigung

395 Stufen und 65 Höhenmeter später erreichen wir die Plattform bei der Eremitenstube und erhaschen einen ersten großartigen Rundblick über Linz. Mir wird so richtig bewusst, dass die Stadt nicht nur aus Betonklötzen besteht, sondern viel Grünes birgt. Man glaubt gar nicht, wie viele schön bepflanzte Innenhöfe sich in unserer Stadt verstecken. Das einzig Störende in der Landschaft sind die vielen Kräne, die gen Himmel ragen. „Wobei auch die in Wahrheit ein schönes Zeichen dafür sind, dass an unserer Stadt gearbeitet wird“, beschwichtigt Engleder meine Bedenken.

Die Himmelsstiege hinauf

Diese erste Plattform ist zwar ein netter Zwischenstopp, allerdings noch nicht der höchste Punkt der Führung. So geht`s für mich wieder zurück in das Turminnere, vorbei an der Eremitenstube und eine lange Stahltreppe – die eigentliche Himmelsstiege – hinauf. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto enger wird der Turm. Die Mauern sind nur mehr eine Armlänge entfernt, wenn wir das Ende der Stahlstiege erreichen. Ganz oben wartet eine schmale Tür, deren bogenartige Form an das Kreuzrippengewölbe im Dom erinnert. Blinzelnd mache ich einen Schritt ins Freie und werde von einem atemberaubenden Ausblick überrascht. Die „spektakuläre 360-Grad-Aussicht“ – wie beworben – wird definitiv ihrem Ruf gerecht. Trotz einer dicken Wolkendecke reicht mein Blick bis ins Salzkammergut zum Traunstein und Ötscher.

Perspektivenwechsel

„Wenn ich hier oben stehe und auf die Stadt hinabblicke, wird mir so richtig bewusst, wie schön es in Österreich ist. Wir leben in einem Land, in dem es uns an nichts fehlt und dennoch klagen wir über vieles. Vermeintliche Probleme werden auf einmal winzig klein, wie die Menschen auf der Straße“, so meine Begleiterin.

Von Herzen Pro Mariendom

Dass Engleder die Führungen wirklich von Herzen macht und nicht nur des kleinen Nebenverdienstes wegen, spürt man deutlich. Ihr Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Geschichten rund um den Dom zu begeistern. „Wenn ich merke, dass die Leute, vor allem Kinder, den Dom mit strahlenden Augen und einem Lächeln verlassen, ist das für mich die größte Freude!“, verrät sie mir abschließend.

Teresa Engleder steckt mich mit ihrem Enthusiasmus für den Mariendom an. Anstatt nur Fakten aufzuzählen, bereichert sie die Infos mit interessanten Hintergrundgeschichten, wodurch die Zeit mit ihr zu einem wahren Erlebnis wird.

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Engleder und 13 weitere Guides im Team bieten Interessierten ein vielfältiges Führungsangebot. Wenn auch Sie eine Führung in der größten Kirche Österreichs erleben möchten, finden Sie im DomCenter alle wichtigen Infos dazu.

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Foto: afp Werbeagentur
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