Sie fahren oder gehen täglich dran vorbei und haben es noch nie hineingeschafft? Oder Ihnen ist der Mariendom überhaupt nur vom Hörensagen bekannt? Dann wird`s aber Zeit, auch den Innenraum kennenzulernen. Wir haben fünf Tipps, die Ihren ersten Besuch in der größten Kirche Österreichs zu einem Erlebnis machen.
Tipp 1: Von der richtigen Seite kommen
Ja, Sie haben richtig gelesen: Es gibt eine richtige und eine „falsche“ Seite, den Dom zu betreten. Der Haupteingang des Mariendoms befindet sich nämlich nicht — wie die meisten Menschen glauben — auf der Seite des Domplatzes, sondern hinten beim Turmportal in der Baumbachstraße. Und wir legen es unseren Besucherinnen und Besuchern ans Herz, den Dom auch wirklich von dieser Seite zu betreten. Ein erster Stopp lohnt sich schon nach wenigen Metern: Zwischen den beiden Weihwasserbecken, im Übergang von der fast ein wenig mystisch anmutenden Turmkapelle zum Hauptschiff, sollten Sie kurz verweilen und die Klarheit der neugotischen Architektur auf sich wirken lassen.
Tipp 2: Sich Zeit nehmen
Für den Weg entlang des Mittelganges nach vorne sollten Sie sich bewusst Zeit nehmen. Die bunten Gemäldefenster rechts und links, unten und oben wurden zwischen 1910 und 1924 geschaffen und prägen aufgrund ihrer Größe und Gestaltung ganz wesentlich das Erscheinungsbild des Mariendoms. Diese Kunstwerke erzählen in ihren Darstellungen aus der Geschichte der Diözese, sie zeigen geistliche Orte, Klöster, Stifte und Pfarren des Landes und sie stellen markante Begebenheiten, Persönlichkeiten und Landschaften Oberösterreichs dar.
Noch eine Info dazu: In unserem gedruckten Domführer, den Sie am Schriftenstand oder im DomCenter am Domplatz kaufen können, sind einige der Fenster und ihre Darstellungen genauer beschrieben.
Tipp 3: Die Mitte entdecken
Nach Ihrem Spaziergang durch den Mittelgang nach vorne landen Sie im erst 2017 neu gestalteten Altarraum. Dort, im Bereich zwischen Altar und Ambo, beide aus massivem Kalkstein gefertigt, stehen Sie genau im Mittelpunkt des Bauwerkes. Es lohnt sich auch hier, kurz zu verweilen und einmal in alle Richtungen zu schauen. Links und rechts oben sehen Sie die großen Rosettenfenster, der Blick zurück zum Eingang zeigt die mächtige Rudigierorgel, die 1968 eingebaut wurde.
Übrigens: Wissen Sie, aus wie vielen Pfeifen die Orgel besteht? Wir verraten es am Ende des Beitrags …
Tipp 4: Alt trifft Neu
Den Abschluss Ihres Besuchs im Mariendom könnte noch ein Rundgang über den Kappellenkranz nach hinten zur Votivkapelle bilden. Hier trifft sich Alt und Neu. In der Votivkapelle stehen Sie im ältesten Teil des Mariendoms und können sich gleichzeitig die neusten Gemäldefenster anschauen. Es sind die modernen und bunten Kunstwerke von K.M. Hartmann, die erst 1995 eingesetzt wurden, nachdem die ursprünglichen Fenster im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren.
Tipp 5: Öfter vorbeikommen
Einmal ist kein Mal, das trifft auch auf den Besuch des Mariendoms zu. Ein wichtiger Grund dafür sind die Gemäldefenster, die durch die unterschiedliche Lichteinstrahlung den Innenraum immer unterschiedlich wirken lassen. Ob in der Früh oder am späten Nachmittag, bei Regenwetter oder Sonnenschein, im Frühling oder auch im Herbst — die Stimmung ist immer anders, aber immer sehenswert!
Wenn Sie mehr über den Mariendom wissen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich einer unserer Führungen anzuschließen. Sie entdecken dabei spannende Orte, die Sie auf eigene Faust nicht erkunden können — von der Krypta über die Innengalerie auf den Dachboden und für Höhentaugliche bis ganz hinauf auf den obersten Steinbalkon in 112 Meter Höhe.
Das Führungsprogramm finden Sie auf www.mariendom.at.
Hier noch des Rätsels Lösung: Die Rudigierorgel hat ganze 5890 Pfeifen. Die kleinste ist 10 Zentimeter hoch, die größte stolze 10 Meter!